32. Konzertreise in die Toscana

30.August-04.September 2002

Die Konzertreise des Sängerchores führte im Jubiläumsjahr - es sollte etwas besonderes zum 100- jährigen sein - die Sänger für 6 Tage in die Toskana.

Die Toskana verdankt ihre Bedeutung seit alters her der Lage am tyrrhenischen Meer mit seinen herrlichen Buchten und vorspringenden Klippen, einer von dichten Pinienwäldern gesäumten Küste, sowie sanften zypressenbewachsenen Hügelketten, dem gemäßigten Mittelmeerklima und mit seiner Fülle von Kulturstätten aus den vergangenen Jahrtausenden.

Die Etrusker, die Römer, die Langobarden und später die Stadtstaaten haben die Toskana geprägt. Die romanische und gotische Architektur hat zahlreiche prachtvolle Bauwerke hinterlassen. In der Renaissance erblühte diese Region mit ihrer Metropole Florenz zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum der Welt. Klangvolle Namen stammen aus dieser Zeit: Die Medici schufen als Kaufleute und Politiker die wirtschaftlichen Grundlagen. Die Dichter Dante Alighieri, Giovanni Boccaccio und Francesco Petravca formten die italienische Sprache mit ihren Werken, die zur Weltliteratur zählen. Den Malern, Bildhauern und Baumeistern, Michelangelo Buonarroti und Leonardo da Vinci an der Spitze verdanken wir Kunstwerke von Weltgeltung. Der erste Staatswissenschaftler der Welt, Nicolo Machiavelli und der Naturwissenschaftler Galileo Galilei stammen aus der Toskana.

Bereits um 2 Uhr in der Frühe traf man sich am St. Rochus-Platz, wo ein Doppelstockbus bereit stand und alle zum Flughafen Hahn brachte. Hier erfolgte die Begrüßung durch die Reiseleiterin Frau Salm von "Borgmann Reisen". Nach dem Check - In dann um 6.50 Uhr pünktlich der Start mit dem Flug von Ryanair FR 1232 nach Pisa. Schon nach gut einer Stunde landete man in Pisa. Nachdem die Koffer in einem Doppelstockbus verstaut waren - der dem Chor 6 Tage zur Verfügung stand - ging es zum gemeinsamen Frühstück ins Seif -Service- Restaurant des Flughafen Pisa. Nach dem Frühstück begann schon das Programm mit der Fahrt zum Zentrum von Pisa.

Beeindruckend der erste Blick auf das Baptisterium mit dem Dom und dem schiefen Turm. Nach einer etwa 2-stündigen Führung in Pisa war noch genügend Zeit zum Mittagessen und Erholen, bevor dann am Nachmittag die Fahrt zum Standquartier nach Montecatini-Therme erfolgte. Nach der Ankunft dann die Zimmerverteilung im Grand Hotel Plaza. Der Rest des Tages war dann zur freien Verfügung und jeder konnte sich von der alten Bäderstadt mit den Thermalquellen einen ersten Eindruck verschaffen. Nach dem reichhaltigen Frühstück stand der Vormittag des zweiten Tages zur freien Verfügung, jedoch nutzten die meisten Sänger bei schönem Wetter die Gelegenheit, zur Besichtigung des mittelalterlichen Dorf Montecatini Alto, ein Ort der sich oberhalb derThermalanlagen auf einem steil ansteigendem Hügel erhebt. Ein eindrucksvolles Beispiel seiner Art mit historischen Gebäuden erheblichen künstlerischen Werts. Erreichen konnte man Montecatini Alto mit einer über 100 Jahre alten Standseilbahn (die Stahlseile waren jedoch vor einigen Jahren erneuert worden ).

Nach dem gemeinsamen Mittagessen trafen sich die Sänger um 16. 00 Uhr in Chorkleidung zum großen Gemeinschaftskonzert mit dem "Corale Montecatinese" in der riesigen Anlage der "Terme Tettuccio" von Montecatini. Auf der Bühne, einem großen Kuppelbau wurden unter der Leitung von Chordirektor Gerd Fuchs 15 Chorwerke aus dem Repertoire des Chores bei

zwei Auftritten vorgetragen. Als attraktiven Kontrast zum Programm des Sängerchores ließen die Sänger des Corale aus Montecatini bekannte Opernchöre von Verdi und Bellini in bestechender Qualität erklingen.

Am Abend traf man sich dann mit den italienischen Sängern in Precia, im Restaurant San Lorenzo e Santa Caterina, einer alten Mühle, zu einem "Toskanischen Abend" mit gemeinsamen Abendessen.

Nach Austausch von Grußworten, kleinen Geschenken und einigen Liedvorträgen, landete unser Sangesbruder Jürgen Wunderlich einen Volltreffer, als er das Volkslied "Mondo" auswendig und im italienischen Urtext vortrug. Die Bewunderung der Italiener, aber auch der eigenen Sangesbrüder war sehr groß. Am Sonntag des dritten Tages stand nach dem Frühstück um 11.00 Uhr die Mitgestaltung der hl. Messe in der Basilika Santa Maria Assunta an.

Anschließend sang der Chor auf der imposanten Eingangstreppe einige Lieder, zum Schluß "La Montanara", was die vorwiegend italienischen Zuhörer mit besonders großem Beifall bedachten. Nach dem gemeinsamen Mittagessen stand der Rest des Tages zur freien Verfügung, die von vielen Sängern zu einem verlängerten Frühschoppen genutzt wurde.

Die nächsten Tage dann Besichtigungen wichtiger Kulturstätten der Toskana, wie Florenz, Siena und Lucca.

Florenz liegt im Tal des Arno, der die Stadt mit ihren majestätischen Brücken und herrlichen Palästen durchquert. Besonders zu erwähnen, der riesige Dom, mit dessen Bau 1296 begonnen wurde, daneben das Baptisterium, dass über drei prachtvolle Tore verfügt. Das berühmteste ist das von Michelangelo als Porta del Paradiso bezeichnete Osttor. Die Ponte Vecchio, älteste Brücke, die zunächst als Holzkonstruktion errichtet wurde und im 12. Jahrhundert in Stein erbaut wurde. Rechts und links ist diese Brücke von kleinen Läden gesäumt, die seit dem 16. Jahrhundert auschließlich von Gold- und Silberschmieden der Stadt genutzt werden. Florenz gilt dank der dort befindlichen Kunstwerke aller Art allgemein als eine der schönsten Städte der Welt, deren Besuch unvergesslich bleibt.

Siena, ein ebenso altes Kulturdenkmal, dass sich über drei Hügel zwischen drei Tälern erhebt. Auch hier der prächtige Dom, der von 1150 bis 1376 erbaut wurde. Man kann nicht über Siena sprechen, ohne das weltberühmte Palio (Pferderennen) zu erwähnen, welches jedes Jahr am 2. Juli und 16. August auf dem ebenso berühmten Piazza del Campo abgehalten wird. Man müsste auch hier Tage verbringen, um die vielen Bauten und Kunstwerke zu besichtigen.

Neben den Besichtigungen wurden immer wieder Kostproben unserer bergischen Sangeskunst den interessierten Zuhörern geboten.

So wurde der Streifzug durch die Kulturstätten der Toskana unter sachkundiger Leitung örtlicher Fremdenführer - mit einer Fülle von Eindrücken - gleichzeitig zu einem Marathon des Chorgesangs. Mehr als ein Dutzend spontaner Auftritte erfreuten die sachkundigen Toskaner und ihre Gäste aus aller Welt. Andächtiges Zuhören und begeisterter Beifall waren der reiche Lohn. Spontan drückten oft die Zuhörer ihren Dank und ihre Bewunderung in vielen Sprachen, mit Schulterklopfen und herzlichem Händedruck aus.

Der letzte Tag war angebrochen. Nach dem Frühstück hieß es Koffer verladen und Abschiednehmen von herrlichen Tagen in Montecatini -Therme. Zunächst ging die Fahrt zu einem malerisch gelegenen Weingut auf den Höhen derToskana. Nach einer Besichtigung des Weinkellers mit Traubenpresse und Flaschen-abfüllanlage folgte natürlich eine Weinprobe mit reichhaltigem Imbiß toskanischer Spezialitäten.

Weiter führte die Fahrt nach Lucca, auch hier reichen die Wurzeln der Stadt bis ins vorchristliche Jahrhundert unter römischer Herrschaft zurück. Nach der Besichtigung wichtiger Kulturstätten, wie des Domes San Martino - mit dem Bau wurde bereits im 6. Jahrhundert begonnen - wurde noch ein Abstecher ans Meer gemacht. Leider hatte es mittlerweile stark angefangen zu regnen, was den letzten zwei Stunden der Tour jedoch nicht schadete, da uns die übrige Zeit nur die Sonne begleitet hatte. So waren wir 18.30 Uhr pünktlich am Flughafen Pisa, wo sich jeder vor dem Abflug noch etwas stärken konnte. Um 21.15 Uhr dann mit einer kleinen Verspätung der Rückflug mit Raynair Nr. 1235 nach Hahn. Hier standen zwei Busse bereit, die alle Sänger nach einer unvergeßlichen Konzertreise gegen 2.00 Uhr in Heiligenhaus wohlbehalten absetzten.

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