Der Titel "Meisterchor im Chorverband Nordrhein-Westfalen" bleibt in Heiligenhaus. Der MGV Sängerchor Heiligenhaus hat am Samstag im münsterländischen Rheine das geschafft, was vorher wohl noch keinem Verein im ganzen Chorverband (CV NRW) gelang: Die höchste Auszeichnung zum zwölften Mal in ununterbrochener Folge (seit 1961) zu erreichen.
Chorleiterin Claudia Rübben-Laux, Vorsitzender Jürgen Wunderlich und die Sänger gerieten außer sich vor Freude, als der Juryvorsitzende Willi Kastenholz und CV-NRW-Vorsitzende Regina van Dinther kurz nach 19 Uhr am Samstagabend in der Stadthalle Rheine das Ergebnis bekanntgaben. Alle vier vorzutragende Titel, das Wahlvolkslied "Liebesklage" (Mathieu Neumann), die Wahlchorwerke "Wohl dem, der den Herren fürchtet" (Carl Rheintaler) und "Das verlorene Liebchen" (Anton Dvorak) sowie das Pflichtchorwerk "Regina caeli" (Colin Mawby) hatte die vierköpfige Jury mit der Bestnote "Sehr gut" bewertet. Notwendig sind nur zwei "Sehr gut" und zwei "Gut".
Die Heiligenhauser dürfen sich nun weitere fünf Jahre Meisterchor nennen. Fast sechs Monate effektiver und intensivster Probenarbeit – zuletzt übten die Sänger um ihre hochqualifizierte Dirigentin auch mehrmals in der Woche – fanden den wohlverdienten Lohn. Sicher half auch der Segen, den Pfarrer Reimund Fischer am Morgen vor dem frühen Start im Bus spendete.
Nach gut zweieinhalbstündiger Fahrt erreichte man kurz vor ein Uhr die schöne, akustisch bestens geeignete und bei der schwülen Hitze auch gut klimatisierte Stadthalle. Bis zu der um 15:15 Uhr angesetzten Probe in einer nahen Einrichtung der Caritas verblieben Freizeit und die Möglichkeit, den Auftritt anderer Chöre zu erleben.
Die von Claudia Rübben-Laux kurzweilig gestaltete Probe litt unter der Hitze und dem Fehlen von angesagtem erfrischenden Mineralwasser. Das hatten die Vorgänger verständlicherweise restlos ausgetrunken und der ausrichtende Sängerkreis Nordwestfalen brauchte eine halbe Stunde um Ersatz zu beschaffen. Danach es ging dann doch gut eingestellt und gestimmt zurück zur Stadthalle, wo der MGV um 16:45 Uhr seinen Auftritt hatte.
Die Sänger und auch Claudia Rübben-Laux waren anschließend zuversichtlich und durchaus überzeugt von den Vorträgen, so dass sie den folgenden Vorträgen weiterer Teilnehmer in aller Ruhe lauschen und die Pause bis zur mit aller Spannung erwarteten Ergebnisbekanntgabe ab 19 Uhr genießen konnten. Mit unbeschreiblichem Jubel quittierten die Sänger, ihre Chorleiterin und die im Extra-Bus angereisten Fans den Erfolg, als Präsidentin Regina van Dinther und Jurychef Willi Kastenholz den Triumpf verkündeten.
Die Heimfahrt verlief bei leckerem Kölsch aus dem Buskühlschrank und Überwindung eines kleineren Staus gut. Gegen 23 Uhr erreichte man Heiligenhaus, wo von der Ortseinfahrt ein Feuerwehrauto mit Blaulicht zum Kreisel führte.
Den umrahmten unzählige Sängerfrauen und Freunde mit Fackeln; ein imposantes Bild.
Auf dem ebenfalls mit Fackeln erleuchteten Weg zum Sängerheim Florastraße, in dem noch kurz gefeiert wurde, ließ Michaela Heimann vom gleichnamigen Café kühles Kölsch kredenzen!
Sonntag kam der Chor samt Anhang zu einem ausgedehnten Feier-Frühschoppen im Heim zusammen, an dem die Chorleiterin leider nicht teilnehmen konnte; sie stellte sich Nachmittags mit dem Frauenchor Oberbantenberg ebenfalls erfolgreich der Jury in Rheine.
Der Sängerchor wird den Titel noch bei einem festlichen Kommers feiern.
Der Termin steht noch nicht fest, weil viele Mitglieder ihre Urlaubspläne bis nach dem Wettbewerb zurückgestellt haben.